In der September-Ausgabe der Hands-on Strategy Session traf Rechtsanwalt Herbert, “Herbie”, Pfortmüller mit seinem Wissen und seiner langjährigen Erfahrung in den Bereichen geistiges Eigentum, Marken- und Designrecht den Nerv des Publikums. Es zeigte sich, dass Schutz und Sicherheit besonders für Startups ein sehr brisantes Thema mit vielen offenen Fragen ist. Wie schütze ich meine Marke? Mein Design? Mein Urheberrecht? National und/oder international?
Eine Marke dient der Wiedererkennung und darf nur vom Markeneigentümer verwendet werden. Marken, geistiges Eigentum und Urheberrecht sind unsichtbar, existieren quasi nur in unserer Vorstellung. Darum ist das Thema oft nicht eindeutig, lässt viel Spielraum und verschiedene Ansichten zu.
Herbies wichtigste Tipps für Gründer:
1. Werde Monopolist - trage deine Marke und dein Design ein, schütze dein Urheberrecht.
Marken, Designs und Urheberrechte sind sehr fragile Güter. Für Marken und Designs gibt es ein Register. Unbedingt frühzeitig eintragen! Für Marken, wenn sie gebraucht werden, kann der Schutz alle zehn Jahre “auf ewig” verlängert werden, für Designs maximal 25 Jahre (siehe auch www.ige.ch).
Für Urheberrechte gibt es kein Register, sie entstehen quasi automatisch im Moment, wo ein (musikalisches, literarisches, bildnerisches etc.) Werk veröffentlicht wird. Um als Werk im Sinne des Urheberrechts geschützt zu sein, ist eine gewisse Originalität/Individualität erforderlich. Geschützt sind solche Werke bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers.
2. Gib deine Idee nicht preis.
Auch die genialste Idee ist nur in ihrer konkreten Ausformung geschützt. Darum: Wer sich sicher sein will, dass ihm bei seinem Vorgehen niemand in die Quere kommt, sollte seine Idee, jedenfalls solange sie noch ein Geheimnis ist, nicht unbedacht preisgeben. Wenn es unausweichlich ist oder für eine Zusammenarbeit oder Patentierung nötig ist, beharre unbedingt auf einer Geheimhaltungsvereinbarung.
3. Kontrolliere, was du aus der Hand gibst.
Mit einem “soliden” Lizenzvertrag kannst Du das weitere Schicksal deiner Marke, deines Designs und/oder deiner Urheberrechte bestmöglich kontrollieren. Und mach das eher früher als später. Ansonsten nimmt dein geistiges Eigentum seinen eigenen Lauf. Im Nachhinein ist es immer schwierig, Einfluss darauf zu nehmen.
4. Schrecke potentielle Diebe deines geistigen Eigentums ab.
Schreibe überall gross und fett, dass deine Marke, dein Design und dein Copyright dir gehören und gesetzlich geschützt sind sowie, dass Zuwiderhandlungen staf- und zivilrechtlich geahndet werden.
5. Adäquater Schutz.
Ein Produkt international zu schützen ist nicht nur sehr aufwendig, sondern auch mit immensen Kosten verbunden. Zu überprüfen, ob deine Rechte nach erfolgreicher Eintragung wirklich eingehalten werden, ist noch aufwendiger. Schütze also in erster Linie das, was sich lohnt und passe den Schutz an deine Verhältnisse an.
Mit seiner langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet des geistigen Eigentums, dem Marken-, Design- und Urheberrecht konnte Herbie viele praktische Tipps geben und interessante Fragen mit dem Publikum diskutieren. In den nächsten beiden Hands-on Strategy Sessions erhalten wir Einblicke in erfolgreiche Strategien zur Gewinnung von passenden Mitarbeitenden und wir lernen die Erfolgsfaktoren im Bereich Outsourcing kennen. Interessiert? Dann schaue auf unserer Website vorbei und melde dich gleich an. Wir freuen uns auf dich!
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